Kommen, wohlfühlen, wiederkehren 20 Jahre Neckar-Zaber-Tourismus – erfolgreiches Marketing macht Fremdenverkehr zum wichtigen Wirtschaftsfaktor

Freitag, 30. April 2021

Dass ausgerechnet zum 20-jährigen Jubiläum die Neckar-Zaber-Tourist Info im Brackenheimer Rondell keine Gäste empfangen kann, die Mitarbeiterinnen hinter verschlossenen Türen oder im Home Office arbeiten, der Fremdenverkehr zu einer Hauptreisezeit am Boden liegt, hätten sich Geschäftsführerin Sabine Hübl, Ute Frank, Sabine Zartmann und Regine Sommerfeld nicht träumen lassen.

Dabei hätten sie allen Grund, die geleistete Arbeit und den Erfolg gebührend zu feiern. Enorm viel hat sich seit der Gründung dieses Organs für die Kommunen – damals noch ohne Lauffen und Neckarwestheim – unter der Angliederung an den Zweckverband Wirtschaft Zabergäu getan. Federführend war der damalige Bürgermeister Rolf Kieser. Zu Beginn müssen sich die Mitarbeiterinnen die Räumlichkeiten mit dem Autohaus Assenheimer + Mulfinger teilen. „Eine spannende Kooperation“, erinnert sich Ute Frank, die von Anfang an dabei ist und ihr 20-jähriges Dienstjubiläum auch nicht so richtig feiern kann. Die gesamte Basisarbeit sei noch handgestrickt gewesen, die erste Word-Broschüre selbst entworfen. Eine einzige DIN A-4-Seite habe für die angebotenen Weinerlebnisführungen genügt. Zum Vergleich: Heute sind es 32 Seiten mit rund 200 Terminen!

Auch die Einstellung der Anbieter habe sich geändert. Lachend erinnert sich Ute Frank an die Schwierigkeiten, am Wochenende eine Weinprobe zu organisieren und zu erklären: „Montags sind die Touristen nicht mehr da.“ Gab es früher einen Planwagen, so ruckeln durch die Weinberge jetzt neun, die vor allem im Herbst jedes Wochenende ausgebucht sind – wenn kein Lockdown sie lahmlegt.

Deutschlands größte und attraktive Rotweinlandschaft hat viel zu bieten, nicht nur erlesene Tropfen. Das Angebot ist stetig größer und vielfältiger geworden. Ob Tagestouren oder mehrtägige Aufenthalte, ob man gerne radelt, wandert, Weine oder die regionale Küche probiert oder auf Hölderlins Spuren wandelt – die Mitarbeiterinnen organisieren das passende Programm. Und sie radeln oder wandern auch schon mal gut gelaunt mit! Komfortabler und origineller sind heute die Übernachtungsmöglichkeiten – ob in Privat- und Hotelzimmern, in Schlaffässern, Schäferwagen oder Baumhäusern. Das Zabergäu hat bisher hauptsächlich Kurzurlauber angelockt. Viele Gäste möchten radeln und die Weine kennenlernen. Sie kommen aus Baden-Württemberg oder den angrenzenden Bundesländern, oder es sind Tagestouristen aus dem Rhein-Main-Gebiet. Durch Corona und die BUGA sowie durch verstärkte Werbung von Tripsdrill in der Schweiz sei jedoch eine Veränderung bemerkbar, freut sich Sabine Hübl. Immer mehr Gäste blieben immer länger.

Viele positive Rückmeldungen begeisterter Touristen wie der Brief einer Großmutter, der alles für sich und ihren Enkel so gut gefiel, dass sie dasselbe Angebot gleich wieder mit Enkel Nummer zwei gebucht hat, bestätigen das bisherige Konzept und spornen die Mitarbeiterinnen an. Besonders beliebte Angebote wie die Familienpauschale und die Weinreisen sollen weiter ausgebaut werden. Die Zeit des Lockdowns nützt das Viererteam für die Lancierung der neuen Homepage, für die Konzipierung neuer Angebote. Auch das Innenmarketing soll verstärkt werden, denn vom Tourismus profitieren viele Geschäfte, nicht nur die Gastronomie und die Beherbergungsbetriebe. Und die erweiterten Rad- oder Wanderwege kommen auch den Einheimischen zugute.

Die momentane Lage ist jedoch kritisch. Wie im letzten Geschäftsbericht vermerkt, gefährdet der touristische Stillstand Existenzen, und ohne Tourismus ist die Region ärmer.
Bürgermeister Volker Schiek, Nordheim, sieht als Vorsitzender den Verein als ein Musterbeispiel für eine erfolgreiche interkommunale Zusammenarbeit. Ziel sei von Anfang an gewesen, das Potential der Region und der touristischen Betriebe zu stärken, zu bündeln und zu vermarkten. „Das ist unserem kreativen und engagierten Team in der Geschäftsstelle gut gelungen.“


Artikel: Helga El-Kothany
 

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